Teilprojekt Jüdische Religionsphilosophie (1.7): „Religiöse Positionierungen als Thema von Pluralismusdebatten in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne“ (Prof. Dr. Christian Wiese, Mitarbeiter*innen Dr. Ulrike Chanana, Dr. Roi Benbassat)

Projektposter

Unterprojekt 1 (Dr. Ulrike Chanana)

Jüdische Debatten über religiösen Pluralismus in der Moderne

Aktuelle Debatten innerhalb des Judentums über den interreligiösen Dialog betonen gerade nicht die Notwendigkeit, einen Konsens zwischen den verschiedenen Gemeinschaften zu finden, sondern verstehen die bewusste Konfrontation mit religiösen Differenzen und Gegensätzen als grundlegend für ein respektvolles Miteinander. Das Forschungsprojekt untersucht diese neuen Denkansätze und fragt, wie die Erfahrung von religiöser Differenz und Andersheit aus jüdischer Sicht als Grundlage für einen religiösen Pluralismus dienen kann – ein Pluralismus, der den Anspruch erhebt, die Eigensicht des nichtjüdischen Gegenübers anzuerkennen, ohne dabei die eigenen Überzeugungen relativieren oder gar aufgeben zu müssen. In jüngst formulierten Interpretationen des jüdischen Offenbarungsbegriffs, des Bundes und religiöser Wahrheit führen jüdische Gelehrte vor Augen, dass Fremdheits- und Differenzerfahrungen nicht zwangsläufig in religiösen Konflikten und Isolationismus münden müssen, sondern neue Möglichkeiten des Austauschs und der Kommunikation zwischen Religionen eröffnen können.

Unterprojekt 2 (Dr. Roi Benbassat)

Toleranz und Intoleranz in den Dialogen zwischen einander widersteitenden jüdischen Positionen im 20. Jahrhundert

Das Ziel des Projekts besteht darin, die religiösen und philosophischen Prinzipien zu formulieren, die sowohl den Dialogen als auch den fortdauernden Problemen religiöser Intoleranz zwischen jüdischen Positionen im 20. Jahrhundert zugrunde liegen. Diese religiösen, ethischen, kulturellen und philosophischen Debatten fanden auf dem Hintergrund wichtiger historischer Entwicklungen statt (insbesondere der beiden Weltkriege, der Shoah und der Gründung des Staates Israel), die eine bedeutsame und dringende Neudefinition der Stellung der jüdischen Religion in der modernen Gesellschaft erforderten, insbesondere auch in der sich neu formierenden israelischen Gesellschaft. Eine Formulierung der entsprechenden jüdischen Konzepte und eine Untersuchung ihres Wechselverhältnisses und Werte sowie ihrer Reaktionen auf moderne säkulare Weltdeutungen bildet die Grundlage für eine Diskussion der Probleme religiöser Intoleranz in diesem spezifischen Kontext und darüber hinaus.

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