Teilprojekt Praktische Theologie (2.4): „Kirchliche Praxisvollzüge als performative Akte religiöser Positionierung im Horizont pluraler Deutungskulturen“ (Prof. Dr. Ursula Roth, Mitarbeiterin Anne Gilly)
Kurzbeschreibung
Kirchliche Positionierungen im öffentlichen (Stadt-)Raum.
Eine performanztheoretische Untersuchung von Ritualen im Citykirchenkontext.
Angesichts vielfältiger Umbruchs- und Veränderungsprozesse auf dem religiös-weltanschaulichen Feld in den vergangenen Jahrzehnten sind die christlichen Kirchen in Deutschland herausgefordert sich dahingehend zu positionieren, wie sie ihre Rolle in einer religiös-weltanschaulich pluralen Gesellschaft verstehen. Eine solche Bestimmung des eigenen Standpunktes und Selbstverständnisses erfolgt dabei von kirchlicher Seite nicht nur durch theologische Reflexion, sondern auch im und durch den Vollzug von religiöser Praxis.
Für die Citykirchenarbeit als einem von weltanschaulicher Diversität in besonderem Maße gekennzeichneten kirchlichen Praxisfeld mit hoher Öffentlichkeitswirkung stellt sich diese Notwendigkeit zur kirchlichen (Selbst-)Positionierung in verstärkter Form. In dem vorliegenden Dissertationsprojekt sollen anhand einer Auswahl an rituellen Vollzügen aus diesem Praxisfeld paradigmatisch kirchliche Selbstpositionierungen im Kontext einer pluralen Gesellschaft ergründet werden. Dabei sollen die entsprechenden Praxisvollzüge mithilfe kulturwissenschaftlicher und perfomanztheoretischer Untersuchungsmethoden als ein Komplex von Wort und Bild, Raum und Bewegung in den Blick genommen und für die Frage nach einer Verhältnisbestimmung von Kirche und pluraler Gesellschaft fruchtbar gemacht werden.